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Das neue Schuljahr hat begonnen

Nach der Eröffnung unseres Adilang Vocational Training Institutes (AVTI) im Januar 2023 hat nun das dritte Schuljahr begonnen. Die Schule ist inzwischen soweit ausgebaut, dass maximal 150 Ausbildungsplätze angeboten werden können. Die Aufnahme von Google Maps aus dem Herbst 2024 zeigt unser Schulgelände von oben.

Nach dem Ferienmonat Januar ist der Februar in Uganda traditionell der Monat, in dem die Schulen sich langsam wieder füllen. Ein Grund für den für unsere Begriffe etwas zögerlichen Start ist, dass die offiziellen Ergebnisse des letzten Schuljahres erst Mitte Februar veröffentlicht werden, was verständlicherweise Einfluss auf die Entscheidung hat, welche weiterführenden Schulen als nächstes besucht werden.

Anfang März sind nun 140 Schüler in unserem AVTI registriert, 66 junge Frauen und 74 junge Männer – wir kommen damit dem angestrebten 50 %-Anteil von Frauen sehr nahe . Das Bild zeigt die jungen Menschen beim Eröffnungsgottesdienst, einmal von vorne …

… und einmal von hinten – die Perspektive der Überwachungskamera im IT-Raum.

Folgende Klassen gibt es im neuen Schuljahr:
– National Certificate Agriculture Year 1 (6 Männer, 7 Frauen)
– National Certificate Agriculture Year 2 (7 Männer, 7 Frauen)
– National Certificate Building & Construction Year 1 (12 Männer, 1 Frau)
– National Certificate Building & Construction Year 2 (12 Männer, 1 Frau)
– National Certificate Fashion & Design Year 1 (6 Frauen)
– Building & Construction Junior Level (12 Männer)
– Building & Construction non formal (17 Männer)
– Tailoring non formal DIT modular (33 Frauen)
– Hair dressing non formal (11 Frauen)
– Simple engine mechanics (8 Männer)

„Junior“ Level heißt, dass die abgeschlossene Primary School als Eingangsvoraussetzung reicht, die Ausbildung aber dafür länger dauert.

Was beispielsweise noch nicht angeboten werden kann, ist eine Schreinerausbildung, da die Schule dazu eine stabilere Stromversorgung bräuchte, der Anschluss ans öffentliche Stromnetz aufgrund der hohen Kosten aber bisher noch nicht erfolgen konnte. Emmanuel versucht hierzu gerade, Förderung vom ugandischen Staat zu bekommen.

Von den 140 Schülerinnen und Schülern sind 107 im Boarding, das heißt sie übernachten auf dem Schulgelände. Da unsere beiden Schlafsäle ursprünglich auf knapp 100 Plätze ausgelegt waren, sind wir hier schon am Limit. Bei den jungen Leuten, die zu Hause wohnen und deshalb täglich zur Schule müssen, erfreuen sich die neuen Fahrräder großer Beliebtheit.

Da die theoretisch vorhandenen 150 Ausbildungsplätze sich idealerweise auf 6 Klassen á 25 Schülerinnen und Schüler aufteilen würden, was wenig überraschend nicht zur tatsächlichen Verteilung passt, ist es ganz gut, zahlenmäßig etwas darunter zu bleiben. In Querschnittskursen wie „Life skills“ (etwas sperrig übersetzt mit „Lebenskunde“) reicht die Größe der Klassenzimmer nicht – hier warten alle sehnlichst auf die geplante Main Hall.

Um bei der großen Anzahl an Kursen und entsprechenden Auszubildenden eine hochwertige Ausbildung gewährleisten zu können, wurden zusätzlich zu den vorhandenen vier Vollzeit-und drei Halbtagskräften fünf weitere Lehrerinnen und Lehrer angestellt. Dies ging innerhalb von wenigen Tagen vonstatten, wobei die Bewerber neben schriftlichen Nachweisen ihrer Qualifikationen auch praktische Prüfungen vor Ort absolvieren mussten, beispielsweise bei den Maurern …

… oder in der IT.

Damit gibt es nun jeweils eine zweite Lehrkraft für Landwirtschaft, Maurer und Schneiderei, sowie Lehrkräfte für Mechaniker und IT.

Und so kann es jetzt losgehen bei den Schneiderinnen …

… und bei den Maurern …

… und in der Landwirtschaft. 

Wir wünschen allen Studentinnen und Studenten natürlich ein erfolgreiches Schuljahr!

Parallel machen unsere Teams von „Dongo Paco“ und „Helfen am Ursprung“ sich Gedanken, wie man die Qualität der Schule zielgerichtet verbessern und auch messbar machen kann. Emmanuels Freund Stephen, ein freiberuflicher Schulberater, den wir schon aus der Gründungszeit unserer Berufsschule kennen, hilft uns dabei, unsere eigenen Gedanken in das staatliche TVET-System einzupassen (TVET = Technical Vocational Education and Training). Ziel sollte sein, in wenigen Jahren mit der erreichten Qualität eine Zertifizierung als „Center of Excellence“ zu erreichen.

Abschließend noch ein wichtiger Punkt: Wir konnten in diesem Jahr 67 Stipendien an junge Menschen vergeben, die aus Familien kommen, die sich die Schulgebühren normalerweise nicht leisten können. Neben großzügigen Spenden zu diesem Zweck wird eine Säule hierzu von den Mitgliedsbeiträgen im Verein gebildet. Für alle, die hier mithelfen wollen und noch nicht Mitglied sind, hier der Verweis zur Beitrittserklärung auf unserer Website.

Übrigens hat das Schuljahr nicht nur in unserem AVTI begonnen, sondern auch in der neuen Vorschule in Lamwon. Über dieses extrem spannende Thema werde ich in den nächsten Tagen berichten.

6 Gedanken zu „Das neue Schuljahr hat begonnen“

  1. Lieber Albert,
    Dein Bericht ist in sich pure Aufbruchstimmung. Engagement und Hoffnung bei allen. Das kann nur erfolgreich sein !

    Ich wünsche für das neue Schuljahr ganz viel Erfolg.

    Gruß
    Traudl aus Würzburg

    1. Liebe Traudl,
      es ist wirklich schön zu sehen, wie das neue Schuljahr Fahrt aufnimmt. Ich bin sicher, dass auch in diesem Jahr wieder große Fortschritte möglich sein werden.
      Danke für deine Unterstützung,
      liebe Grüße,
      Albert

    1. Wow das dritte Schuljahr schon. Was alles bereits passiert und geschafft ist, ist so unglaublich viel! Ich bin so beeindruckt, wie viel an unermüdlicher Arbeit bereits geleistet wurde und damit ein Stück Gutes in die Welt bringt!!

      1. Danke, liebe Maria, wir haben schon viel geschafft, aber es bleibt auch noch so viel zu tun – gemeinsam können wir für die Gemeinde Adilang wirklich einen Unterschied machen.
        Liebe Grüße,
        Albert

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