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Schulvorstand und Stipendiaten

Heute am Vormittag ist Schulvorstandssitzung. Um es gleich vorwegzunehmen, der Vormittag dauerte bis kurz vor halb vier. 

Der Schulvorstand setzt sich zusammen aus Vertretern des Trägervereins Dongo Paco, Vertreter der Schüler, der Eltern, der Lehrer, des Nicht-Lehrer-Personals, der Gemeinde und uns als Vertreter des Sponsorenvereins. In der Sitzung berichten Emmanuel als Vorstand von Dongo Paco, Patrick als Schulleiter und die Leiter von Arbeitskreisen für Ausbildung, Finanzen und Disziplin. Beim Arbeitskreis Disziplin geht es um die Regeln in der Schule – darunter fällt auch das gestern diskutierte Thema der Handynutzung in der Schule.

Diskutiert werden durchaus wichtige, aber überwiegend operative Themen. Es geht um zusätzlichen Personalbedarf, um Themen, wo sich die Schule gut oder weniger gut entwickelt, um die Verlässlichkeit von Schulgebühren, um die Kurse, die im neuen Schuljahr abgehalten werden sollen, und ganz viel andere Themen.

Robert wirbt, als sich das Ganze schon ziemlich lang zieht, dafür, dass künftig für eine zielgerichtete Entwicklung ein grundlegender strategischer Rahmen erarbeitet werden sollte, in dem sich die vielen Einzelthemen dann besser einordnen lassen. Sowohl die finanzielle Situation als auch die schrittweise Erhöhung der Qualität der Schule brauchen eine Richtung, daraus abgeleitete Ziele und ein Monitoring, um auch verfolgen zu können, ob wir den Zielen näher kommen. Wir können eben unsere berufliche Vergangenheit als Projektmenschen nicht ganz verbergen und ein bisschen davon schadet hier bestimmt auch nicht. Aber zumindest bei der Initiierung werden wir wohl etwas unterstützen müssen.

Nach einer kurzen Pause für Mittagessen teilen wir uns in drei Gruppen auf, um mit den neuen Stipendiaten zu sprechen. Da die Anzahl der Stipendiaten von 28 auf 70 gesteigert werden kann, wird es etwas mehr als 40 neue Stipendiaten geben. Die angehenden Schülerinnen und Schüler sind – genau wie bei vergleichbaren Treffen vor einem Jahr – sehr schüchtern, reden sehr leise und wissen nicht so recht, wie ihnen geschieht. Die Erfahrung vom letzten Jahr zeigt, dass sie fünf Monate später schon völlig verändert sein werden. Letztes Jahr im Mai erzählten die Stipendiaten dann schon recht selbstbewusst über ihre Ziele und, was sie schon alles gelernt hatten. Es wird dieses Mal nicht anders sein. 

Heike ist mittags von den Schneiderinnen gekommen, und da sie gestern den Lagerbestand für die Näherinnen in einem – vornehm ausgedrückt – unsortierten Zustand gefunden hat, sammelt sie fünf Frauen um sich, die ihr helfen, alles auszusortieren. Patrick, der Schulleiter verspricht, dass dies künftig so gelagert wird, dass die Schneiderinnen guten Zugriff haben, allerdings in einer Form, dass nichts ungeplant abhanden kommt. Auch letzteres ist offensichtlich in der Vergangenheit offensichtlich vorgekommen.

Nachmittags kommen auch Barbara und Veronika von Kidepo zurück, begeistert von dem tollen Ausflug.

Unser ursprünglich für heute geplantes Treffen mit den Teilnehmers der Sommerschule für junge Unternehmer wird, nachdem wir ziemlich in Verzug sind, auf Samstag verschoben – ich bin schon gespannt drauf. 

Parallel laufen auf dem Schulgelände die Vorbereitungen für die morgen stattfindende Graduierungsfeier. An einer Stelle werden noch Räder montiert, die von der österreichischen Hilfsorganisation MIVA gestiftet wurden und die morgen ihrer Bestimmung übergeben werden sollen. 

An allen Ecken wird getan und gemacht und einiges an Material trifft schon ein für morgen. Die Anspannung ist doch zu spüren, da dies ein wichtiger Tag für die Schule und ihre Außendarstellung. Ich nutze die Zeit schon mal, um den Blog-Eintrag zu schreiben.

Kurz nach Sonnenuntergang – es wird hier in Äquatornähe in kürzester Zeit stockdunkel – fahren wir zurück ins Guesthouse. Wir sind froh, unter die Dusche zu kommen und ein Feierabendbier zu genießen und danach im Innenhof des Guesthouses das Abendessen genießen zu dürfen. In meinem Kopf ist mit den vielen Themen, die mich gleichzeitig beschäftigen, ziemliches Durcheinander – die nächsten Tage bleibt noch einiges auszusortieren und anzustoßen.

6 Gedanken zu „Schulvorstand und Stipendiaten“

  1. Guten Morgen, Albert
    Mensch Albert habt ihr ein Mammutprogramm.
    Ich spüre beim Lesen deines wieimmer sehr lebhaften Berichts euren leidenschaftlichen Einsatz für dieses großartige Projekt in Adilang.
    Ihr seid Gold wert, einfach unbezahlbar, ein Geschenk des Himmels.
    Wisst ihr das?!

    Einen schönen, nicht zu anstrengenden Tag wünsche ich euch und lb. Grüße aus Prienbach

    Hildegard

    1. Liebe Hildegard,
      danke für dein Lob, das uns Ansporn ist, den Weg weiter zu gehen. Alles was wächst und funktioniert, macht uns große Freude.
      Liebe Grüße in meine alte Heimat,
      Albert

  2. Lieber Albert,
    das Lesen Deines „Tagebuchs“ ist aktuell ein fester Bestandteil meines Tagesprogramms, quasi das Sahnehäubchen auf dem Frühstückskaffee :-). Ich kann Frau Taubenböck nur zustimmen: Es ist ein Riesenprogramm und mein tiefer Respekt gilt Eurem enormen Einsatz, jedem von Euch.
    Dein Bericht ist voller Leben, anschaulich was alles so abläuft in der Schule. Man spürt das Engagement von allen.
    Alles Gute weiterhin !
    Gruß
    Traudl aus Würzburg

    1. Lieber Albert,
      es ist wirklich faszinierend, was ihr dort schon alles erreicht habt und mit wie viel Begeisterung und Energie ihr dort so ein tolles Projekt voranbringt. Es macht wirklich Spaß, morgens deinen Bericht zu lesen.
      Aller größten Respekt euch allen und heute viel Spaß bei der großen Feier.
      Liebe Grüße nach Uganda, Sigrid

      1. Vielen Dank, Sigrid, die Tage sind zwar immer zu kurz, um alles unterzubringen, aber wir tun, was wir können. Es macht viel Freude.
        Liebe Grüße,
        Albert

    2. Liebe Traudl,
      es ist schön, dass wir mit unseren Geschichten Teil deines Frühstücks sind. Ein paar Tage werden voll gefüllt mit vielen weiteren Aktivitäten sein, bevor es wieder nach Hause geht.
      Liebe Grüße nach Würzburg,
      Albert

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