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Von Termin zu Termin

Auch für die nächsten beiden Tage teilen wir uns auf. Um fünf Uhr heißt es aufstehen, es hat angefangen zu regnen. Die Koffer werden so auf dem Dach des Safari-Buses und im Rückraum verstaut, dass Berna, Heike, Barbara und Veronika Platz haben. Julias fährt und auch Juliette, die rechte Hand von Emmanuel bei Rostwa, kommt mit nach Adilang. Um sechs Uhr geht es für die Truppe los – sie wollen am frühen Nachmittag im Guesthouse sein.

Emmanuel, Robert und ich starten um halb neun nach Kampala, wo wir einen Termin in der deutschen Botschaft haben. Es ist nicht ganz einfach, auf das mehrfach geschützte Gelände zu kommen, aber wir überwinden alle Hürden erfolgreich. Das Gespräch mit Philippe Roussel ist sehr interessant und effizient. Er hat zu vielen Themen vor Ort eine klare Meinung und er beurteilt unser Projekt sehr positiv. Wir werden uns in kleinerem Rahmen um die Förderung einer generationsübergreifenden Weitergabe kultureller Inhalte einschließlich handwerklicher Fähigkeiten bemühen und Ende des Jahres für 2026 versuchen, eine Förderung des Anschlusses an das öffentliche Stromnetz zu erhalten. Aus einigen weiteren Kontakten, die er uns vermitteln wird, könnten sich auch Ansatzpunkte ergeben.

Nach weniger als einer Stunde sind wir schon wieder auf dem Weg und kämpfen uns durch den Großstadtverkehr von Kampala. Bis Loweero ist es sehr zäh und, dass genau an der schwierigsten Engstelle in einer Polizeikontrolle noch alle Fahrzeuge kontrolliert werden, macht es nicht besser.

In Luweero machen wir kurz an einer Rostwa-Baustelle Halt, an der einige Absolventen des Adilang Vocational Training Institutes arbeiten. Sie sind guter Dinge und ihr Vorarbeiter bestätigt, dass sie sich zu wertvollen Arbeitskräften entwickelt haben. Auch das sind Beispiele, wie die absolvierte Ausbildung junge Menschen in eine dauerhafte Beschäftigung bringt.

Weiter geht es dann ins Kinderheim St. Clare. Ein kurzer Zwischenstopp am Ausgangspunkt aller unserer Uganda-Aktivitäten muss natürlich sein. Wir treffen die Leiterin Schwester Lydia, ihr Vorgängerin Schwester Mary Andrew, die sich gerade von den Folgen eines Schlaganfalls erholt, Schwester Mourine und Schwester Judith. Das Treffen ist sehr herzlich und wir müssen versprechen, bald wiederzukommen.

Kurz vor sieben kommen wir nach Gulu und wir steuern zunächst ein Restaurant an, in dem Emmanuel telefonisch Fisch á la Gulu bestellt hat, damit wir nicht hungrig in das anstehende Meeting müssen. Es schmeckt hervorragend, nicht nur, weil wir seit dem Frühstück nichts mehr gegessen haben.

Um halb acht sind wir dann in der African Roots Lodge, wo drei Vertreter von Rotary Gulu City schon auf uns warten. Wir diskutieren intensiv, wie eine Unterstützung seitens Rotary möglich ist, wobei das Ziel ist, auch Rotary International einzubinden. Als groben Themenbereich skizzieren wir die Themen vom Vortag, also die Effizienzsteigerung in der Landwirtschaft durch eine genossenschaftliche Aufstellung und die Förderung von neuen kleinen Unternehmen. Unsere Aufgabe ist es nun, die Ideen konkret zu formulieren und dann in einem Assessment beim Rotary-Club vorzustellen. Wenn das erfolgreich verläuft, können wir in die formale Antragsphase einsteigen, was noch einigen Aufwand und einige Zeit erfordern wird.

Insgesamt ist damit zumindest der Grundstock für eine ernsthafte Zusammenarbeit gelegt. Rotary hat übrigens auch den Auftrag des Bürgermeisters von Gulu, im Herbst ein Oktoberfest zu organisieren. Ich kenne das Thema schon, weil ich beim Uganda-Germany-Business Convention mit dem Bürgermeister von Gulu beim Mittagessen an einem Tisch gesessen bin.

Damit geht ein reich gefüllter und insgesamt doch sehr erfolgreicher Tag zu Ende, wobei sich zugegebenermaßen das mit dem Erfolg erst später noch beweisen muss.

2 Gedanken zu „Von Termin zu Termin“

  1. Lieber Albert,
    Es ist wirklich beeindruckend, welche neuen Kontakte ihr immer wieder knüpft und wie weitreichend das Projekt mittlerweile geworden ist.
    Immer wieder spannend, das zu lesen.
    Liebe Grüße nach Afrika, Sigrid

    1. Vielen Dank, liebe Sigrid – ja, wir kommen ganz schön rum und wenn auch nicht alle Pfade erfolgreich sein werden, das eine oder andere wird uns doch weiterbringen.
      Viele Grüße nach Hofgeismar,
      Albert

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