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Ein paar Rhinos als Zugabe

Sister Mary Carambo hat für mich sehr früh am Morgen den Router stsrtklar gemacht, sodass ich ohne Probleme einen weiteren Teil meines Reiseberichts einstellen kann. Funktionsfähiges Internet hat einfach was – auch hier in Uganda.

Um sieben kommt Emmanuel und wir gehen zum Fluss Totchi. Es ist wunderschön, in der klaren Morgenluft zu marschieren und wir sind eineinhalb Stunden unterwegs. Emmanuel ist auch hier vielen bekannt, da er mit seiner Firma immer wieder für St. Clare tätig ist. Auch dieses Mal bereitet er, nachdem wir zurück sind, zusammen mit Robson die Arbeiten vor, die demnächst ausgeführt werden sollen. Robson ist der junge Hausmeister in St. Clare, der Elektriker gelernt hat und inzwischen das Diploma erworben hat, das heißt, er hat sich in einer Technikerschule zum Elektrotechniker weitergebildet. Sein nächstes Ziel ist es, Elektrotechnik zu studieren.

Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von den Schwestern und ich muss versprechen, bald wiederzukommen und auch meine Frau Heike und all die Freunde, die sie kennen, mitzubringen.

Wir fahren ein ganzes Stück und machen dann Halt im Rhino Sanctuary, einem Reservat für Rhinozerosse (ich musste auch nachschauen, was die Mehrzahl von Rhinozeros ist). Das Reservat ist ca. 70 Quadratkilometer groß und nachdem man 2006 mit 6 Tieren begonnen hat, sind es inzwischen 41. Das Ziel ist 50, danach werden sie anfangen, Tiere an andere Nationalparks zu geben, weil die Revierkämpfe ansonsten zu heftig werden.

Wir fahren mit dem für uns zuständigen Ranger ein Stück mit dem Auto und sehen andere Tiere wie Antilopen, Warzenschweine und kleine Affen. Weiter geht es dann zu Fuß und wir werden instruiert, dass wir im Zweifelsfall, das heißt, wenn ein Rhinozeros anfangen sollte, unfreundlich zu werden, uns hinter einem Busch still verhalten sollten, da ein Rhinozeros zwar ausgezeichnet hört und noch besser riecht, aber schlecht sieht. Die Tiere wiegen zwei bis drei Tonnen und sind schon sehr beeindruckend.

Ein Glück, dass es gerade nicht so heiß ist, und so können wir beobachten, dass eine kleine Familie von vier Tieren die Pause beendet hat, dann zunächst am Badezimmer vorbeischaut, d.h. einem festen Platz, wo sie ihr Geschäft erledigen, sich dann in einem Schlammloch wälzen, um sich abzukühlen, um schließlich mit Essen zu beginnen. Sie fressen am Tag 60 – 70 Kilo Gras und trinken 100 Liter Wasser.

Wir essen in der Anlage noch zu Mittag und wie zu unserer Unterhaltung stolziert ein bunter Kronenkranich vor uns herum, der als Wappentier von Uganda auf der Flagge zu sehen ist. Diesem Vogel etwas zuleide zu tun, würde – so erfahren wir – sofort ins Gefängnis führen.

Nach dem Essen machen wir uns auf den Weg in Richtung Kampala. Einen kurzen Stopp machen wir an einem Krankenhaus, in dem Emmanuels Firma Rostwa über einen längeren Zeitraum tätig ist. Derzeit bauen sie einen großen Hochbehälter für Wasser und, um die sowieso erforderliche Unterkonstruktion zu nutzen, kommen gleich noch vier Rostwa-Büros unter den Hochbehälter. Eine sehr smarte Lösung! Emmanuel lacht und sagt, wenn die Hochbehälter nicht dicht sind, werden sie die ersten sein, die es merken.

Es regnet zwar zum Teil heftig und es ist viel Verkehr, aber bis zum Ortsrand von Kampala geht es einigermaßen. Dort stehen wir aber zwei Stunden im Stau und es ist schon acht Uhr, als wir endlich Kampala umrundet haben. Wir fahren noch ins Munyony Resort, um die Koffer abzuliefern, die Markus, Viktoria und Andreas nicht mit in den Flieger nehmen konnten, und kommen gegen neun in der African Roots Lodge an. 

Obwohl es schon so spät ist, bin ich noch bei Emmanuel und Berna zum Abendessen eingeladen. Vor allem die zwei kleinen Töchter, Alina und Chanel freuen sich, dass Uncle Albert noch einmal vorbeikommt und sie haben viel zu erzählen. Ich sitze mit Emmanuel und Berna noch bis nach Mitternacht im Freien und beim Essen besprechen wir auch schon die geplante Reise der beiden Im September nach Österreich und Bayern. Wir freuen uns sehr, wenn sie kommen!

2 Gedanken zu „Ein paar Rhinos als Zugabe“

  1. Viel Glück und Erfolge auf dieser ungewöhnlichen Reise – schön, dass Sie uns online per Blog teilnehmen lassen. Gerade in den heutigen Zeiten ist Transparenz so wichtig.

  2. Vielen Dank, Herr Regenauer – die Anerkennung der geleisteten Arbeit freut uns sehr, und wenn ich noch ein bisschen Einblick in die Umgebung, in der unsere Schule entsteht, geben konnte, ist schon viel erreicht.

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