Ab sieben Uhr bin ich am Schreiben, dann Frühstück und Desinfizieren – man gewöhnt sich an den ugandischen Gin – und kurz vor neun bin ich am Schulgelände. Es sind noch nicht allzu viele da, aber um halb zehn geht es tatsächlich schon los.
Die Tagesordnung umfasst die Berichte vom Vorsitzenden Emmanuel und von der Schulleitung. Da der Schulleiter Patrick derzeit irgendwo Prüfungen abnehmen muss, wird er durch den neuen Verwalter Tonny vertreten. Tonny ist ein jungen Mann, der in St. Clare aufgewachsen ist und der sich noch daran erinnern kann, dass ich vor zweieinhalb Jahren zum ersten Mal im Kinderheim war, wo dann ja unser gesamtes Projekt seinen Anfang genommen hat. So wachsen die Dinge zusammen.
Zwischendurch kommen Markus, Victoria und Andreas, um kurz Hallo zu sagen. Die drei machen sich bis morgen Mittag auf den Weg in den Kidepo-Nationalpark.

Im zweiten Teil berichten die Arbeitsgruppen, die in der letzten Sitzung des Schulvorstands eingesetzt wurden, über ihre Arbeitsergebnisse, aber vor allem auch, wo es noch überall fehlt. Insbesondere die Personaldecke entspricht noch nicht so recht den Anforderungen.
Dann geht es noch um eine Richtlinie zum Thema Schulgeld und eine Richtlinie zum Thema Campus-Regeln. Insbesondere bei den Campus-Regeln gibt es einige Themen, die viel Diskussion erfordern, zum Beispiel die Handhabung von Handys auf dem Schulgelände.
Das Ganze zieht sich ungefähr dreieinhalb Stunden und am Ende sind alle ziemlich ermattet.

Vor dem Mittagessen wird der neue Computerraum offiziell an die die Schule übergeben und ich kann das mitgebrachte Equipment noch beisteuern: sieben Notebooks, einen Beamer, zwei Kameras und ein Handy.

Nach dem Essen erfolgt dann noch die Übergabe des ersten Schlafsaals und des Lagers. Übergabe heißt in beiden Fällen Segnung durch Father Jino und feierliches Durchschneiden eines Bandes.

Wir bekommen auch die im Bau befindlichen Gebäude erklärt: zwei Personalunterkünfte, das Dongo Paco-Gebäude und der zweite Schlafsaal.

Damit ist die Sitzung des Schulvorstands beendet und ich kann noch meine Blog-Berichte schreiben. Zwischendurch bin ich kurz in einer Runde mit den graduierten Schneiderinnen, für die eine kleine Schneiderei in Gang gebracht werden soll. Da die Diskussion in Acholi läuft, bleibe ich aber nur kurz, um die jungen Frauen zu begrüßen. Es sind zehn Frauen mit einem Durchschnittsalter von ungefähr 17 und sie wollen beim Start der Schneiderei in jedem Fall dabei sein.
Um sieben Uhr, es ist inzwischen dunkel geworden, geht es zurück ins Guesthouse, wo heute nur noch Abendessen auf dem Programm steht. Wir sitzen in kleiner Runde noch lange hinter dem Guesthouse im Freien und mit viel Lachen werden die Rollen von Frauen und Männern diskutiert, wobei es wenig verwunderlich ist, dass wir zu keinem Ergebnis kommen.
Lieber Albert.
Schön zu sehen, was sich seit unserem Besuch im Januar in der Schule alles getan hat und dass das Projekt grosse Fortschritte macht.
Ich wünsche Euch weiterhin viel Erfolg
Vielen Dank, Elisabeth – nachdem du erst vor wenigen Monaten hier warst, erkennst du sicher vieles wieder, aber es hat sich tatsächlich schon wieder einiges getan seitdem. Morgen geht’s in Entebbe zum Kunsthandwerkermarkt, unter anderem, um Sachen für den Weihnachtsmarkt in Hebertsfelden zu kaufen. Aus Adilang habe ich auch schon einiges dabei. Liebe Grüße, Albert
Lieber Albert,
Das klingt nach einem sehr arbeitsreichen und erfolgreichen Tag im Schulvorstand. Ich sehe an den Fotos, dass Euch die Arbeit viel Spaß und Freude bereitet und Euer Projekt schon voll in der Betriebsphase ist.
Ihr könnt sehr stolz auf das Erreichte sein.
Liebe Grüße, Reinhold
Vielen Dank, Reinhold, es geht tatsächlich gut voran hier und bei aller Arbeit macht es Freude, wenn alles gut funktioniert. Liebe Grüße nach Hannover, Albert
Hallo Albert,
es macht so viel Freude, deine Berichte zu lesen. Wenn man bedenkt, wie das alles vor zwei Jahren noch ausgesehen hat, ist es erstaunlich, wie rasant sich das Ganze entwickelt hat. Das Interesse in Unterneukirchen war groß, der Vorführraum war voll. Mama hat sich wirklich sehr über ihr Ständchen gefreut.
Liebe Grüße und kommt gesund wieder heim.
Danke, Christa, ich freue mich, wenn auch Unterneukirchen Anteil nimmt und natürlich auch, dass das Ständchen Mama erreicht hat. Bis bald, Albert