Frühmorgens war ich wie immer früh auf den Beinen, um meine Hausaufgaben zu erledigen. Ich freue mich sehr über jeden, der meine Berichte verfolgt, insofern versuche ich auch so regelmäßig wie möglich, meine kleinen Reiseerzählungen zu formulieren und online zu bringen. Auch heute musste ich etwas mit WordPress kämpfen, aber am Ende war alles komplett.
Die Fahrt von Jinja nach Adilang, die je nach Verkehr sechs bis acht Stunden dauert, führt einem sehr deutlich das Gefälle in der wirtschaftlichen Entwicklung von Süd nach Nord vor Augen. Einige Zeit fahren wir noch im Einzugsbereich von Jinja, aber dann wird das Bild immer ländlicher, der Anteil der strohgedeckten Hütten nimmt immer mehr zu und die Art und Weise, wie die Menschen sich geben, verändert sich, zumindest soweit man den äußerlichen Eindruck als Maßstab nimmt.
In Soroti erkundigt sich Emmanuel, wo es die besten Rollleggs gibt und wir werden gleich neben der Tankstelle fündig. Rolleggs hört sich zwar an, wie eine teure Uhr, ist aber ein Omelett, das in einen Pfannkuchen eingewickelt wird – gerollte Eier eben. Der junge Mann, der diese Köstlichkeit für uns zubereitet, ist noch sehr jung und er erzählt uns, dass er bei Tag und bei Nacht arbeitet und mehrere hundert Stück am Tag verkauft.

Hinter Soroti verlassen wir die Teerstraße und fahren die letzen drei Stunden auf einer roten Schotterpiste. Gegen halb vier erreichen wir die Grenze des Bezirks Agago, die gleichzeitig die Gemeindegrenze von Adilang ist, und dann dauert es nicht mehr lang, bis wir am Adoma Guesthouse sind, das Emmanuel und Berna gehört.

Berna und die Chef-Organisatorin von Rostwa Juliette sind schon da und wir werden herzlich begrüßt. Wir laden nur kurz Gepäck ab und fahren dann gleich in unsere Schule, das Adilang Vocational Training Institute. Es ist ein sehr schönes Gefühl, wieder hier zu sein.
Der erste Schlafsaal ist nun fertig und der zweite Schlafsaal hat ungefähr den Stand, den der erste im Januar hatte. Ende Mai wird auch dieser fertig sein. Es gibt nun ein Lager und für Dongo Paco ein strohgedecktes Büro, das Pius und Florence beziehen werden. Für die zwei neuen Personalwohnungen stehen die Mauern, es fehlen noch Fenster, Türen und das Dach, aber bis Ende Mai soll alles fertig sein.



Wir machen einen Rundgang, auch an den Gemüsebeeten vorbei, wo Tomaten, Auberginen, Zwiebel, Amaranth und vieles mehr wächst.

Die Stipendiaten, die hier übernachten, begrüßen Markus, der ja einen erheblichen Anteil für die Finanzierung der Stipendien beigetragen hat, und mich. Sie reden nicht sehr viel, sind aber bei Weitem nicht mehr so verschlossen wie im Januar, als ich sie zum ersten Mal getroffen habe, sondern sie scheinen alle guter Dinge. Wir wollen morgen noch intensiver mit ihnen sprechen.
Am Ende sitzen wir noch in einer Runde vor dem Verwaltungsgebäude, das nun auch den Computerraum umfasst, und probieren Shea-Nüsse. Sie schmecken köstlich und es gibt, so erzählt uns Emmanuel, verschiedenen Arten, sie stilgerecht zu essen. Das erinnert mich doch sehr an Weißwürste.

Auf dem Rückweg schauen wir noch kurz bei Bernas Eltern vorbei, schließlich ist heute Muttertag. Ihr Vater ist inzwischen 93, aber er ist noch sehr rüstig und freut sich, dass wir vorbeikommen.
Im Guesthouse sind inzwischen Stephen, unser Schulberater und Vivian, die Mitglied im Dongo Paco-Vorstand und im Schulvorstand ist, eingetroffen und wir bekommen alle zusammen Abendessen. Am Lagerfeuer bei einem kühlen Bier geht der Tag zu Ende. Es fühlt sich schon ziemlich an wie die Rückkehr in meine zweite Heimat.
Servus in Deine zweite Heimat Albert ☺️
Rolleggs, Weißwurst… Es geht viel ums Essen, das gefällt mir😁
In Computerraum stehen nun auch die Notebooks von EON, die Du mitgebracht hast?
Lieber Joachim, man lässt uns hier nicht hungern, sondern wir werden rundum gut versorgt. Wenn du auf den Blog-Eintrag schaust, in dem es um den Schulvorstand geht, siehst du, wie die Ausrüstung des Computerraums mit den von uns mitgebrachten Geräten ergänzt wurde – auch mit den von E.ON gesponserten Notebooks. Liebe Grüße nach Franken, Albert
Ich kann mir gut vorstellen, wie vertraut alles wirkt, wenn man dort wieder ankommt. Die Rolleggs hören sich gut an!
Bernas Vater ist 93, unglaublich.
Danke, Franz, dass du dich meldest. Rolleggs kann ich nur empfehlen und ja, Bernas Vater ist noch sehr gut drauf … Liebe Grüße nach Töging, Albert