Nach den Tagen in Entebbe und Jinja geht es nun endgültig nach Adilang. Mehr als 500 Kilometer liegen vor uns. Wie meist geht es nicht ganz pünktlich los. Das Frühstück dauert schon etwas länger und dann müssen die vielen Koffer noch auf dem Dach unseres Fahrzeugs verstaut werden. Mitten in den Reisevorbereitungen fällt uns ein, dass wir die zwei Solarkocher noch nicht aus der Fahrradwerkstatt abgeholt haben. Also müssen wir auch dort noch vorbeifahren, bevor es endlich losgeht.

Die Fahrt von Jinja nach Soroti, das ungefähr auf halber Strecke liegt, bringt uns von der städtischen Umgebung in eine zunehmend ländliche Umgebung, immer wieder kommen wir dabei auch durch mittlere Dörfer, die hier immer Trading Center genannt werden. Der Grund dafür ist offensichtlich – das ganze Geschäftsleben spielt sich auf der Straße ab.

Wir verfehlen eine Abzweigung und müssen zu einer sowieso langen Strecke noch einmal 40 Kilometer zusätzlich fahren, aber gegen fünf Uhr erreichen wir endlich das Guesthouse in Adilang. Wir werden herzlich begrüßt von Berna, die inzwischen auch eingetroffen ist, und ihrem Team. Da wir nur noch wenig Zeit bis zum Einbruch der Dunkelheit haben, laden wir nur kurz die Koffer ab und fahren gleich weiter zur Berufsschule.
Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wieder hier zu sein. Natürlich haben wir laufend die Fotos gesehen, mit denen die Fortschritte dokumentiert wurden, aber nun hier zwischen all den neuen Gebäuden stehen, ist noch einmal etwas ganz anderes. Vor einem Jahr waren hier ein großes Gebäude und eine runde, traditionelle Hütte gestanden, nun fühlt es sich an wie ein kleines Dorf mit zwei neuen Unterrichtsgebäuden einschließlich Gebäuden mit sanitären Einrichtungen und nun insgesamt vier runden Hütten. Im Hintergrund sieht man den Wasserturm, von dem es Leitungen zu den Gebäuden gibt.

Ein Schwerpunkt der Aktivitäten ist offensichtlich der Bau des ersten Schlafsaals. Anfang Dezember konnten wir die Freigabe für den Bau erteilen und jetzt, sieben Wochen später, wird gerade das Dach montiert. Ziel ist es, den Schlafsaal Anfang Februar nutzen zu können. Eine unglaubliche Umsetzungsgeschwindigkeit!

Wir treffen den Schulleiter, alle Lehrer, die Schüler, die zwischen den Terms anwesend sind, und weiteres Personal. Ein Chor der Schneiderinnen singt ein Begrüßungslied für uns. In der Mitte des Schulgeländes weht unsere Fahne.

Auf dem Weg zu Fuß zurück zum Guesthouse machen wir noch kurze Station bei Father Jino, dem Priester der Pfarrei Adilang. Er ist auch Vorstandsmitglied von Dongo Paco und stellvertretender Leiter im Schulvorstand.
Abends gibt es Abendessen im Hof des Guesthouse und wir lassen es uns schmecken. Zu später Stunde kommt noch der District Commissioner, der im Distrikt den Präsidenten vertritt, und Berna, die auf Distriktebene für die Gemeinde Adilang zuständig ist und die uns in den letzten zwei Jahren schon sehr unterstützt hat. Der Commissioner, der zufällig auch im Guesthouse übernachtet, bleibt bis ein Uhr früh bei uns sitzen und ich denke, wir konnten seine Bereitschaft, unsere Berufsschule zu unterstützen, ein ganzes Stück vergrößern.