Zum Inhalt springen

Rückfahrt nach Entebbe (27.-28. Januar)

Den nächsten Tag im Nationalpark ließen wir uns Zeit, insbesondere um denjenigen, die gesundheitlich angeschlagen waren, noch etwas Ruhe zu gönnen. Auch von einem Gerücht, dass ein Löwe gerade auf einem bestimmten Felsen schlafen würde, ließen wir uns nicht mehr verleiten, noch einmal in den Park zu fahren.

Wir fuhren über Kitgum in Richtung Gulu und kamen im Laufe des Nachmittags an die Aruu-Wasserfälle. Wir wussten nicht so recht, was uns erwartet – vielleicht waren es nur ein paar Schritte, um einen Blick auf den Wasserfall zu haben. Es ging aber nach dem ersten Aussichtspunkt bergab, immer tiefer auf den Punkt zu, wo das herabstürzende Wasser sich nach ungefähr hundert Höhenmetern sammelte. Irgendwann standen wir vor einem schmalen Wasserlauf, aber immer noch sagte der Guide, der schönste Aussichtspunkt sei noch ein bisschen weiter. Also zogen wir die Schuhe aus, wateten durch das Wasser und gingen den Rest barfuß – ganz im Vertrauen darauf, dass es hier wohl keine Schlangen gab, die uns hätten gefährlich werden können.

Schließlich waren wir dann doch am Wendepunkt, kamen auch wieder heil durch diverse Stellen, in denen wir durch Wasser mussten, sammelten unsere Schuhe wieder ein und schnauften den Berg hoch, um wieder zum Ausgangspunkt zu kommen.

Auch wenn der Tag ansonsten im Wesentlichen mit Autofahren verbrachten, war dieser Besuch der Aruu Falls ein echtes Highlight.

Als wir in Gulu in unserer Lodge ankamen, war es schon dunkel und außer Abendessen und früh schlafen passierte auch nicht mehr viel.

Auch am nächsten Morgen ließen wir uns viel Zeit. Rebecca und Vivian kamen noch, um sich von uns zu verabschieden.

In Gulu fuhren wir gleich noch einen kleinen Handwerkermarkt an, an dem schon mal alle einiges einkaufen konnten, zum Teil Geschenke, vor allem aber für den nächsten Weihnachtsmarkt. Emmanuel hatte die spontane Idee, dass auf diesem Markt ein Stand unserer VTI sein sollte, sobald in der Schule Sachen für den Verkauf produziert würden.

Dann machten wir uns auf den Weg nach Kampala. Die fünfstündige Fahrt wurde von einigen kurzen Zwischenstopps unterbrochen – am besten Platz, um Mangos zu kaufen und am besten Platz, um Ananas zu kaufen.

Gegen fünf Uhr kamen wir am Stadtrand von Kampala an und steckten zunächst eine halbe Stunde im Stau fest, um einige hundert Meter zurückzulegen. Es war Samstagnachmittag und insofern war dies für Kampala-Verhältnisse völlig harmlos. In Kampala leben nachts zweieinhalb Millionen Menschen, unter Tags viereinhalb Millionen. Da es keine Nahverkehrszüge oder dergleichen gibt, kann man sich vorstellen, welches Ausmaß der tägliche Berufsverkehr hat.

Die einzigen, die gut vorankommen, sind die Boda-Boda-Fahrer, die dabei aber auch jeden Millimeter in vollem Tempo ausnutzen. Die traurige Bilanz davon ist, dass in Kampala täglich fünf Boda-Boda-Fahrer ums Leben kommen.

Die Fahrt durch Kampala mit seiner Bandbreite von hochmodernen Hochhäusern bis zu Blechhütten – wobei wir die eigentlichen Slums gar nicht zu sehen bekamen – war sehr beeindruckend und ergänzte das Gesamtbild unserer Rundreise. Wir haben so viele Landschaften und Lebensformen gesehen, dass diese vielen Eindrücke erst einmal verdaut werden müssen.

Wir steuerten dann noch einen relativ großen Handwerkermarkt an, der aber kurz vor Einbruch der Dunkelheit kaum noch Besucher hatte, sodass alle Verkäuferinnen versuchten, unsere Aufmerksamkeit zu gewinnen. Im Vergleich zu anderen Ländern ist das hier aber nie unangenehm, sondern immer nett und meist sogar lustig. Und der Erfolg gab den jungen Frauen Recht, wir sammelten wieder einiges ein.

Zur Übernachtung wurden wir dann in das Guesthouse gebracht, in dem wir auch die erste Nacht verbracht hatten. Hier endete unsere Rundreise, die so voller Erlebnisse war. Wir verabschiedeten uns dort von Mesogge, unserem Fahrer, und bedankten uns ganz herzlich dafür, dass er uns so sicher über die ganze Strecke gebracht hatte. Emmanuel und Berna fuhren nach Hause zu ihren Kindern, wir aßen noch kurz zu Abend und waren dann alle müde und froh, schlafen zu können.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert