Zum Inhalt springen
Kinder lernen in der Vorschule in Lamwon

Vorschule Lamwon

Bei unseren Reisen nach Adilang kamen wir immer wieder in Ortsteile an der Gemeindegrenze, wo die Armut noch mehr als deutlich wird. Man sieht Kinder mit Hungerbäuchen und man weiß genau, wenn jemand krank wird, gibt es keine ärztliche Hilfe, weil die Familie kein Geld hat. Da die Ortschaften außerdem so weit von der nächsten Primary School entfernt sind, dass kleine Kinder frühestens im Alter von zwölf Jahren dorthin gehen können, ist auch unvermeidbar, dass die meisten von ihnen kaum oder gar nicht lesen und schreiben lernen. Damit setzt sich der Kreislauf der Armut fort.

Das zu sehen, war immer schwer zu ertragen und es hat auch insofern mit unserer Berufsschule zu tun, als dass die Kinder von dort ohne Hilfe keine Chance bekommen, es je in eine weiterführende Schule zu schaffen. Wir beschäftigten uns deshalb mit der Frage, ob man eine Vorschule nicht zu den Kindern bringen könnte, wenn der umgekehrte Weg nicht möglich ist. Aber die Frage, wie sich die Vorschule finanziell tragen sollte, war schwer zu beantworten. Emmanuel kam dann mit der Idee, in solchen Ortsteilen einen Brunnen zu bauen und die Familien zu überzeugen, Land für Gemüseanbau zur Verfügung zu stellen. Mit dem erwirtschafteten Ertrag könnten die laufenden Kosten, insbesondere das Gehalt von Lehrkräften, bezahlt werden.

Zur gleichen Zeit kamen wir mit der Hilfsorganisation Global H2O in Kontakt, die in Uganda schon mehr als hundert Brunnen gebaut hat. Den Verantwortlichen von Global H2O gefiel unsere Idee und so konnte im November 2024 ein Brunnen im Ortsteil Lamwon gebohrt werden.

Im Januar 2025 besuchten wir Lamwon und mussten überrascht feststellen, dass die Bewohner so hoch motiviert waren, dass sie mit dem Start der Schule nicht warten wollten. Es gab noch keine Gebäude, keine Ausrüstung, kein Gemüse, das man verkaufen konnte, aber die Bewohner hatten für alles eine Antwort parat.

Der Unterricht begann im Freien, bei Bedarf konnte man in die Kapelle umziehen, jede Familie konnte ein paar Dollar Schulgeld aufbringen und Heike hatte vorab schon einiges an Ausrüstung gesammelt, was zu Beginn eingesetzt werden konnte. Im März 2025 ging der Unterricht für ca. 80 Kinder lost.

Von uns kam dann eine finanzielle Starthilfe, unter anderem für Schulkleidung, denn ohne Schulkleidung ist man in Uganda kein echter Schüler …

… und für vier strohgedeckte Gebäude – zwei Klassenzimmer, eine Küche und ein Büro mit Lager.

Etwas verzögert kam auch noch ein Sanitärgebäude dazu, das sehnlichst erwartet wurde.

Im August wurde die Vorschule in Lamwon dann auch gesegnet und damit formal gestartet.

Nun lernen also in unserer Vorschule 80 Kinder bei zwei Lehrkräften Lesen, Schreiben und auch Englisch und wir hoffen sehr, dass sie damit soviel Wissen erwerben, dass später, wenn sie alt genug sind, der Sprung in die Primary School gelingt.

Wir beobachten die Entwicklung auf alle Fälle gespannt, vielleicht lässt sich dieses Modell ja ausrollen, damit noch viel mehr Kinder gleichermaßen gefördert werden können.