In der ersten Novemberwoche konnten wir Emmanuel, den Vorstand unserer Partnerorganisation Dongo Paco in Bernried begrüßen – inzwischen schon zum dritten Mal. Emmanuel flog von einer Baustelle seiner Firma ROSTWA in Äthiopien nach Wien und kam von dort direkt mit dem Zug nach München. Am Montag Mittag konnte ich ihn dort abholen.
Emmanuel fühlt sich, wie er uns sagte, inzwischen ein bisschen zu Hause in Bernried. Das freut uns natürlich sehr. Beim Spaziergang durch den Bernrieder Park konnten wir die wunderbaren Herbstfarben bewundern.
Emmanuel hatte sich gewünscht, eine Berufsschule zu besichtigen. Unser Altbürgermeister Josef Steigenberger verhalf uns zu einer Führung mit Philipp Rehm, dem Verantwortlichen für die Liegenschaften im Landkreis Weilheim-Schongau. Auch der stellvertretende Landrat Wolfgang Taffertshofer kam dazu.
Die Besichtigung am Dienstag Vormittag war nicht nur für Emmanuel, sondern auch für uns sehr beeindruckend. Herr Rehm konnte als Verantwortlicher für den Bau der neuen Berufsschule sehr anschaulich erklären, wie die Anforderungen der Ausbilder in bauliche Konzepte umgesetzt wurden. Hier ist wirklich eine hochqualitative Ausbildungsstätte entstanden.
Am Dienstag Nachmittag fanden wir uns dann in kleiner Runde zu einem intensiven Austausch über anstehende Themen in unserem Projekt zusammen, insbesondere zur geplanten landwirtschaftlichen Kooperative in Adilang. Es wurde heiß diskutiert, aber am Ende fand sich zu jeder offenen Frage eine Lösung.
Am Dienstag Abend hatten wir dann alle Mitglieder und Freunde unseres Vereins aus Bernried und der Umgebung zu einem Begegnungsabend in das Hotel Seeblick eingeladen. Es spricht für das große Interesse an unseren Projektaktivitäten und an Emmanuel als führendem Kopf in Adilang, dass ca. 35 Personen dabei waren.
Emmanuel und ich konnten über unsere Zielsetzungen und einige neue Ergebnisse berichten, unser Bürgermeister Georg Malterer brachte seine Verbundenheit mit unserem Projekt zum Ausdruck.
Am Mittwoch Vormittag erfüllten wir den nächsten Wunsch von Emmanuel – einen Bauernhof zu besichtigen. Wir durften ins Hofgut Bernried kommen und die Gutsverwalterin Adelheid Castell führte uns durch den Betrieb.
Die 1000-jährige Eiche auf dem Grundstück des Hofguts war eine schöne Attraktion am Weg.
Und natürlich bekamen wir viel Wissen vermittelt von Adelheid und unserem Altbürgermeister Josef.
Am Donnerstag Vormittag stand dann der dritte Besuchswunsch an – eine Ingenieurfirma. Wir machten uns auf zur Firma COPLAN in Eggenfelden, einer international tätigen Firma mit ca. 150 Mitarbeiter. Albert Huber, der sehr lange für COPLAN gearbeitet hat, begleitete uns.
Es gab sehr viel Interessantes zu hören, insbesondere für den Ingenieur Emmanuel. Allein das denkmalgeschützte Gebäude der Firma, das im ehemaligen Schloss Gern untergebracht ist, war sehenswert.
Donnerstag Mittag machten wir dann Station in Marktl, wo wir auch immer kräftig unterstützt werden. Einige Freunde fanden sich ein, um Emmanuel zu begrüßen: Bürgermeister Ben Dittmann, Alfred und Monika Kleiner, die uns immer wieder in der Passauer Neuen Presse platzieren und kürzlich den Erlös einer Fotoausstellung gespendet haben, sowie Veronika Pöller, die uns auch immer massiv unterstützt.
Es blieb noch Zeit, Markus Zwyrtek in Unterneukirchen zu besuchen, der im Januar wieder in Uganda dabei sein wird, um die Stipendiaten zu besuchen, denen er die Ausbildung finanziert hat.
Donnerstag Abend waren wir dann bei unserem zweiten Vorstand Robert und seiner Frau Ute eingeladen. Mit dabei waren auch Tochter Maria und Sebastian, die schon in Adilang waren, und Peter Jung, der im letzten Jahr die zweiwöchige Sommerschule in Adilang abgehalten hat.
Auch kurze Besuche bei Vorstandsmitgliedern der SLW-Ugandahilfe, die das Kinderheim St. Clare unterstützen, durften nicht fehlen. Wir waren bei Marianne und Walter in Bergham und bei Rainer in Haigerloh.
Und dann ging’s am Freitag Nachmittag nach Österreich, und zwar nach Zell an der Pram. Dort war für Samstag die 35-Jahr-Feier des Eine-Welt-Kreises Zell angesagt, bei der Emmanuel als Ehrengast eingeladen war. Abends wurden wir von den Gründern des Eine-Welt-Kreises Tina und Norbert Demmelbauer bekocht. Auch Ansger, ein ehemaliger Kollege von Norbert und Emmanuel, war mit seiner Familie dabei.
Abends war ich im Schloss Zell untergebracht, was insofern sehr besonders war, weil ich in dieser Nacht der einzige Bewohner des gesamten Schlosses war. Ich war sozusagen für eine Nacht der König von Zell.
Samstag Abend war dann die Jubiläumsveranstaltung. Ca. 200 Gäste fanden sich ein und würdigten die Leistungen des Eine-Welt-Kreises.
Emmanuel bedankte sich insbesondere für die Finanzierung der Pumpe und des Wasserturms für unseren Kindergarten in Lamwon.
Auch die Kinder in Lamwon hatten eine Grußbotschaft geschickt.
Am Ende gab es viel afrikanische Musik und es wurde fleißig getanzt.
Sonntag war dann die gemeinsame Zeit mit Emmanuel zu Ende. Ich gab ihn in die Obhut der österreichischen Freunde und er wird die Woche noch in Zell, Linz und Wien verbringen, bevor er nach Äthiopien zurückfliegt. Insgesamt liegen voll gepackte, aber sehr spannende und anregende Tage hinter uns. Im Januar sehen wir uns in Uganda wieder!